Aus aktuellem Anlass möchten wir hier nochmal die Vorteile des Chippens von Katzen und die Nachteile von Halsbändern erläutern. Bei Hunden ist es ja ohnehin Pflicht. Bei Katzen leider noch nicht. Wäre jede Katze gechippt hätten wir wesentlich weniger Tierschutzarbeit und könnten viel mehr Seelen, tot oder lebendig, ihren Besitzern zurück bringen.
Bei uns im Verein zieht jede Katze gechippt und registriert aus.
Die Vorteile des Chippens:
- Es ermöglicht eine eindeutige weltweite Identifizierung ihrer Katze bei Verlust bzw. durch Auffinden von anderen Personen, Diebstahl oder Todfund. Wichtig ist dabei natürlich, dass die Katze in einer Datenbank registriert wird. Die üblichste Datenbank ist natürlich Tasso. Möglich ist aber auch Findefix oder beides. Die Anmeldung ist kostenlos. Wir bekommen ganz viele Tiere, meist Hunde gemeldet, die zwar gechippt, aber nicht registriert sind. So können wir sie dem Besitzer nicht gleich zurück geben, sondern sie landen erstmal im Tierheim. Für die Hunde natürlich unwahrscheinlicher Stress. Katzen sind oft garnicht gechippt. Gerade bei getigerten oder schwarzen Katzen, die keine stark auffallenden Besonderheiten haben, ist es für uns schwierig sie eindeutig zu identifizieren, wenn wir ein Gesuch gepostet haben und dann vermehrt Nachfragen bekommen, ob es vielleicht eure Gesuchte sein könnte. Es ist eigentlich nicht machbar, wenn eine Katze gemeldet und durch uns online gestellt wird, bei jeder Nachfrage, ob eventuell der linke Zahn abgebrochen ist, sie eine Zahnschiefstellung hat, eine Kralle abgebrochen ist, ob sie 6 Streifen am rechten Vorderbein oder genau 4 weiße Haare am Latz hat, immer wieder vor Ort zu fahren, um das zu überprüfen und die Frage beantworten zu können. Die Rückführung wird durch den Chip erleichtert.
- Ein Chip kann nicht gefälscht werden oder verloren gehen.
- Wer mit Katzen reist, sollte wissen, dass viele Länder mittlerweile einen Mikrochip bei Einreise verlangen. Allerdings sind wir der Meinung, dass eine Reise die Durchschnittskatze nur unnötig stresst. Sie fühlt sich am Wohlsten in ihrem gewohnten Umfeld. Sicher hat jeder jemanden, der die Katze in der Zeit versorgen würde.
- Es ist eine schnelle einfache Prozedur, die ohne Betäubung abläuft. Man kann es aber auch unter der Kastration mit erledigen. Wir empfehlen allerdings den Chip spätestens mit Übernahme der Katze setzen zu lassen. Er verursacht nicht mehr Schmerzen als eine Spritze, die das Tier bekommt.
- Der Mikrochip hält ein Leben lang.
- Wenn ein Tier verletzt zum Tierarzt gebracht wird, kann man sofort den Besitzer ermitteln, vorausgestzt das Tier ist registriert. Auch Tierschutzvereine haben Chiplesegeräte. Der Besitzer bekommt so die Möglichkeit, sich von seinem Tier zu verabschieden und es selbst zu bestatten, sollte es so schlimm verletzt sein, dass es nur noch von seinen Leiden erlöst werden kann. Man kann dem Besitzer auch die Entscheidung überlassen, was medizinisch am Tier gemacht werden soll. Oft fahren wir notfallmäßig zum Tierarzt und wissen dann nicht welche Entscheidung wir treffen sollen, wenn das Tier z.B. mit gebrochenen Beinen aufgefunden wird und wir nicht wissen wie alt das Tier ist und ob es eine OP überhaupt überstehen würde. Noch junge Katzen haben sehr gute Chancen eine OP mit Narkose zu überleben und sich davon wieder gut zu erholen. Bei alten Tieren stehen die Chancen eher schlecht.
- Durch das Chippen wird unter anderen auch der illegale Handel mit Rassekatzen erschwert.
- Es gibt Katzenklappen, die chipgesteuert sind. Somit wird das Eindringen von fremden Tieren verhindert. Mittlerweile gibt es sogar Futterstationen, die sich nur öffnen, wenn die jeweilige Katze zum Fressen kommt, ansonsten wird das Futter im Napf leicht gekühlt. Ebenfalls in einem Mehrkatzenhaushalt eine Unterstützung, wenn eine Katze auf Diät ist oder nur spezielles Futter fressen darf. Selbst chipgesteuerte Katzentoiletten gibt es mittlerweile. Über eine App kann man dann genau sehen, welche Katze z.B. Durchfall oder eine Blasenentzündung hat.
- Ein Mikrochip ist nicht teuer. Er kostet beim Tierarzt zwischen 20 und 30 Euro.
Der wichtigste Vorteil ist dennoch die eindeutige Identifizierung.
Die Nachteile von Halsbändern
Es gibt heute viele Varianten von Halsbändern. Leder, Stoff, mit Adressanhänger, mit GPS- Sender, mit Sicherheitsverschluss oder ohne, mit Floh-und Zeckenschutz und noch viele weitere. Fakt ist, so toll ein Halsband für euch erscheinen mag, es birgt immer eine große Gefahr für die Katze. Wir haben schon Unfälle durch Halsbänder gesehen, dessen Anblick jenseits von Gut und Böse war. Die Strangulationsgefahr ist enorm hoch. Selbst ein Sicherheitsverschluss öffnet sich oft nicht.
Ganz abgesehen von den gehypten Floh-und Zeckenhalsbändern. Diese führen oft zu Hautreizungen, Haarverlust oder gar Vergiftungen, vorallem wenn der Wirkstoff Permethrin und Deltamethrin ist, bis hin zum Tod. Dann lieber die Katze nach ihrem Freigang auf Zecken kontrollieren und diese mit einer Zange entfernen. Gegen Flöhe gibt es sanftere Mittel. Auf keinen Fall sollte Frontline aufgetragen werden. Der Wirkstoff ist Fipronil. Wir selbst haben schon mehrfach Katzen mit Frontlinevergiftung gesehen und notfallmäßig behandeln müssen. Sie zeigten deutliche Vergiftungserscheinungen mit Zuckungen, Krämpfen, starkem Speicheln. Wir haben gute Erfahrungen mit Nexgard gemacht. Aber auch damit sollte man sorgsam umgehen und das Mittel nicht pro forma einmal monatlich auftragen. Nexgard Combo ist gleichzeitig ein Wurmmittel.
Mit ihrem Halsband kann die Katze in Ästen, Pflanzen oder Gartenzäunen hängen bleiben, wodurch eine erhöhte Verletzungsgefahr im Halsbereich entsteht, wenn nicht sogar zum Tod führt. Sie strangulieren sich daran und ersticken.
Wenn Katzen mit dem Halsband hängen bleiben, versuchen sie sich nach vorne durch das Halsband zu schieben. Sie stecken das Pfötchen durch das Halsband und versuchen sich hindurch zu zwängen. Das Halsband schneidet die Katze unter den Achseln ein. Es kommt zu starken Blutungen und sie kann sich so kaum oder garnicht mehr fortbewegen.
In der heutigen Zeit muss eine Katze solch ein Leid nicht mehr ertragen. Durch einen Chip und eine Registrierung kann dem ganz einfach Abhilfe geschaffen werden.
