Es sind die, die nichts besitzen
Die uns all das geben
Was unbezahlbar ist.

Aus einem heutigen Geschehnis heraus, der uns mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt hat, musste ich jetzt einfach diesen Text verfassen, um die Geschichte von Katze Xenia mit euch zu teilen.

Xenia war eine ehemalige Pflegekatze von uns, die liebevoll in ihrer damaligen Pflegestelle versorgt wurde, bis sie schließlich vermittlungsbereit war.
Sie durfte damals mit ihrer Schwester Saphira in ihr neues Zuhause ziehen, wo sie mit offenen Armen empfangen worden sind. Die beiden wurden geliebt und waren gleichwertige Familienmitglieder. Da die Familie in einer ruhigen Gegend wohnt, waren sie auch Freigänger. An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass es in dem Artikel nicht darum geht, ob eine Katze Freigänger sein sollte oder nicht. Denn diesartige Diskussionen führen zu nichts.

Die Katzen werden bei uns vor Vermittlung gechippt und bei Tasso registriert. Nach erfolgreicher Eingewöhnungszeit und/oder der Kastration der Tiere, melden die neuen Besitzer das entsprechende Tier auf sich um. So war das auch bei Xenia der Fall.
Heute haben wir das Bild von Xenia plötzlich auf Facebook in einem OTZ- Artikel gesehen, in welchem der Besitzer gesucht wurde, da sie wohl angefahren wurde und auf Anraten der Polizei in das bekannte Tierheim der Umgebung verbracht werden sollte. Warum man mit einem verletzten Tier nicht sofort zu einem Tierarzt fährt, sondern sie in ein Tierheim bringt, ist mir schleierhaft, aber wenigstens wurde mal nicht weg geschaut und die Finderin hat es sicher nur gut gemeint.

Als wir heute den Post gelesen haben, wurde Xenia sofort von ihrer ehemaligen Pflegemama erkannt und sie kontaktierte die neue Besitzerin. Das Bild zeigte eindeutig Xenia. Ihre Familie hatte sich schon Sorgen gemacht, weil sie heute früh nicht zum Frühstück erschienen ist. Natürlich geht man aber gerade bei den Temperaturen nicht gleich vom Schlimmsten aus.
Jedenfalls wussten sie nun, dass ihr was zugestoßen war und versuchten sofort das Tierheim zu erreichen, welches aber innerhalb der Öffnungszeiten telefonisch nicht mehr erreichbar war. Über Umwege kam die Familie an die Notfallnummer und irgendwann erschien auch der Bereitschaftsdienst im Tierheim.
Der Mitarbeiter wusste erstmal garnicht um welche Katze es sich handelte und wusste auch nicht, wo sie war. Gemeinsam suchten sie die Räumlichkeiten nach Xenia ab, aber sie war nicht auffindbar. Am Ende stellte sich, nach mehreren zu nichts führenden Telefonaten durch Zufall heraus, dass sie aufgrund ihrer Verletzungen erlöst werden musste. Diese Entscheidung an sich werfe ich niemandem vor. Wenn ein Tier schwer verletzt aufgefunden wird und starke Schmerzen hat, soll es von seinen Leiden erlöst werden.
Was ich an dieser Sache allerdings so entsetzlich finde, ist die Tatsache, dass offenbar weder das Tierheim, noch der zuständige betreuende Tierarzt des Heims auf die Idee gekommen ist bei der Katze einen Chip auszulesen. Die Aussagen auf Nachfrage waren fadenscheinig. Angeblich wird der Chip ausgelesen, dürfte aber aufgrund von Datenschutz nicht verwendet werden. Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Wir selbst haben schon zahlreiche Chips ausgelesen und selbst gechippte Tiere. Entweder man hinterlegt die Adresse für alle öffentlich, wenn man das nicht tut, hat Tasso die Daten und kontaktiert sofort die Besitzer. Es wäre also ein leichtes gewesen, die Besitzer zu kontaktieren, um ihnen die Möglichkeit zu geben Abschied zu nehmen, das Tier abzuholen, um es selbst bestatten zu können oder eventuell doch die Entscheidung, je nach Grad der Verletzungen, treffen zu können Xenia in eine Tierklinik zu bringen. Stattdessen wurde Xenia lieblos eingeschläfert und sich nicht weiter um den Chip und die Besitzersuche gekümmert. Mir stellt sich hier die Frage nach dem Warum? Aus Unwissenheit, welche in dieser Position nicht gegeben sein sollte, aus Faulheit oder schlichtweg einfach aus Dummheit.
Mit Recht werden wir jetzt gefragt, warum die Tiere dann überhaupt gechippt sind, wenn sich keiner die Mühe macht diesen auszulesen oder den Besitzer zu kontaktieren.
Wenn uns ein Fundtier gemeldet wird, egal ob tot oder lebendig, sind wir so schnell wie möglich vor Ort, um ggf. den Chip auszulesen und den Besitzer so zu finden. Das ist das A und O.
Ich finde es erschreckend, dass weder besagtes Tierheim, noch besagter Tierarzt auch nur in Erwägung gezogen hat dies zu überprüfen.
Und wiedermal wurde uns klar, warum wir mit diesem Tierheim nicht zusammen arbeiten können.